1a-aber-lastminute.de - Qualität zu Tiefstpreisen

Kingdom of Tonga - Das letzte Paradies

Tonga

News

Euro

Inhalt 1

Inhalt 2

dwn

Gaestebuch

Forum

Ironie des Schicksals * 1 *

Bei der Eröffnung des Atenisi Institut glaubte niemand in Tonga, daß das Bildungssystem einer Privatschule eine Change hat und es wurden Professor Dr. Futu Helu alle erdenklichen Steine in den Weg gelegt.  Spätere Vergleiche mit anderen Schulen widerlegten es zum Teil. Die ersten 36 Studenten setzten sich deshalb aus jungen Schülern zusammen, die das Examen an anderer Schulen nicht geschafft hatten, es aber doch machen wollten. Nun hatte Prof. Dr. Futu Helu keine qualifizierte Lehrerschaft, die zusammengestellt werden mußte und es bot sich der ehemalige deutsche Postbote Kurt Düring an, er sprach passabel englisch, sein Hobby der deutschen Geschichte war Bismark, die gleiche Wellenlänge des Königs und worauf er selbst seinen Professur berief, um Qualifikation als Dozent zu haben.  Klassisches deutsches Improfisationstalent.                                                                                                                                  Gemeinsam mit der Deutschen Sybille, mit der “Professor” Kurt zu dem Zeitpunkt noch verheiratet war, übernahmen sie jeweils eine Klasse, in der unter anderem auch deutsch gelehrt wurde. Deutsch ist seit der Kaiserzeit und etlicher deutsch/tongan Ehen sehr populär, unter anderem gab es vor rund 126 Jahren eine Verbindung eines Friedrich Wilhelm Sanft ( s.auch Polynesisch - Die Tongan Sprache), ein Nachfahre, aber in keiner Weise deutsch , ist der heutige Lolo Ralp Sanft, der sein Honorarkonsulat im Tonganstil führt und sein all round Büro international von Touristen belächelt wird.

Rezession ist ueberall: Die deutsche Botschaft bis 1995

Heute die Huette auf dem Hinterhof in Nuku´alofa

Lolo wollte also auch deutsch lernen und kam in die Klasse von Kurt´s Ex Frau Sybille. Am Ende des Schuljahres legten die Schüler einer Klasse bei einem Lehrer einer anderen Klasse das Examen ab und somit wurde Lolo von Kurt getestet, der Ihn mangels Kenntnisse promt durchfallen ließ, was er bis heute nicht verwundet hat. Was brauchte Lolo Deutschkenntnisse, es waren immer Deutsche da, die die deutsche Korrespondenz abwickelten. Meine Karin hatte dort auch gejobt und hauptsächlich den deutschen Schriftverkehr abgewickelt.

Lolos Sohn Karl, der jetzige, neue Honorarkonsul, leitet ein Möbelgeschäft, ich habe eine Zeitlang für Ihn gejobt und Möbel konstruiert, Schablonenzuschnitt und  Schnellbaumontage mit Leim und Nägel. Als ich so eine Zeitlang eine große Menge Schränke, Bücherregale, Stühle, Tische und Türen gezeichnet und bemaßt hatte, wunderte ich mich, warum niemand mit der Produktion anfing.  Ich fragte Karl danach, und er antwortete: Es kann niemand die Zeichnungen lesen, geschweige denn danach bauen. Na super. Meine Kreationen sollten niemals gebaut werden. Ich vereinbarte also mit Karl, das ich jedes Stück einmal zuschneide und baue, seine Mitarbeiter bestehend aus Tongan und Inder die Teile kopierten und in Serie montierten. Das klappte sehr gut. Ich wurde Karl sein Freund und durfte am Wochenende mit seinem Motorboot fischen fahren. Das hatte doch auch was.

Zu diesem Zeitpunkt wurde zum x-ten male in der Zeitung die Eröffnung des Hotel Nuku´alofa verkündet und wieder verschoben, weil es baulich nicht fertig wurde. Grund genug für mich darüber zu lästern und so wurde ich als Bauführer verpflichtet, um Termine einzuhalten und kreativ wirksam zu werden.

Unter anderem habe ich die Türen des Hotels entworfen, die in ihrer Art einmalig auf den Inseln waren. In den Ovalen die Buchstaben des Hotels.

Das Muster rechts wurde von mir gefertigt, und dann später von Indern im Detail kopiert für alle benötigten Türen.

Somit brachte ich mit meinen Ideen einen ganz neuen Stil ein, der so etwas wie “ Möbel aus Übersee “ hatte und zum Renner wurde.

Es folgten noch viele andere Projekte, wie z.B. ein 7m langer Tresen im Gerichtsgebäude mit Schwingtüren als Wandanschluß zu beiden Seiten. Bei der  Übergabe nach Abschluß meiner Arbeit sagte ich zum Obersten Richter:  Ich hoffe, das ich niemals vor diesem Richtertisch stehen muß. Wir lachten herzlich, ohne zu ahnen das es beinahe dazu gekommen wäre. Natürlich haben ich auch für unser 4-Bedroom House ( 4 Wohn-/Schlafräume Haus ) aus dem englischen als Bewertung der Räumlichkeit eines Hauses, Möbel gebaut, nicht nur einmal, weil manchmal der Lack noch nicht trocken war und irgend jemand meine neueste Schöpfung weggekauft hat. Somit kam immer etwas Geld für die laufenden Kosten und neues Material ins Haus.

Es gab wirklich nicht´s, was wir nicht selber fertigten. Einen Schrank mit Barfach, der Tisch auf dem Foto und die Stehlampe, Tischlampen und  Nachttischlampen, die der Größe nach jeweils aus den Abfällen entstanden, von Karin liebevoll mit Goldstoff oder rotem Stoff, manchmal mit Fransen, bezogen wurden, gehörten genauso zu Produkten, die sich leicht  verkaufen ließen.

Am Wochenende ging es meistens mit Karl´s selbstgebautem einmotorigen Boot (35 PS Mariner) mit kleiner Kajüte zum Fischen. Mano der Schweißer und Napole aus der Tischlerei waren mit von der Party. Gelegentlich verabredeten wir uns auch mit Dini Vete, Angestellter der Royal Brauerei und Besitzer eines Fotoladens, zum Wettfischen mit einigen Kisten Bier ( Deputat ), mit Übernachtung auf  einer unbewohnten Insel, oder zu einer Umrundung der ca. 20 km entfernt gelegenen Felseninsel ´Eua. ´Eua ist ein recht hohe Vulkaninsel mit vielen Auswaschungen, die sich zu Höhlen ausgebildet haben. Bei schlechter Sicht oder  rauher See fährt man beim Rückweg die Westseite bis zu einem weißen Felsen und dann exakt 90° gerade aus, um den Jachthafen Nuku´alofa zu erreichen.          

Bei einer Umrundung der Insel mit starker Dühnung, so stark das man im Wellental kein Land mehr sehen konnte, machte ich also gerade Videoaufnahmen als ein Brecher mitschiffs über uns hinwegging. Meine Kamera und ich wurden pitschnaß und ich machte die Bemerkung als ich mir das Salzwasser von den Lippen geleckt hatte: Verry big water.  So bin ich in “ Fisherman “ Kreisen zu meinem Spitznahmen Big Water gekommen.

Trotz der rauen See machten wir noch reichlich Beute und das meiste davon holte Dini ein. Es handelte sich um Lupo, ( Thunfisch), Red Snäpper ( Barsch )  und Hakula ( Barakuda ), die wir abends mit Anna´s Familie ( Karl´s Ehefrau ) die auf ´Eua leben und wo wir auch übernachteten, am Lagerfeuer verspeisten.´Eua ist so groß, das sie einen kleinen Flugplatz, ein Krankenhaus und einen fast sicheren Hafen ( Napanua Harbour ) haben.

 Bilder links: Deany am Steuer (von und mit Royal Bier) und sein Freund präsentiert den Fang.

Sicherheit ist in diesen Breiten so eine Sache, einmal gab es ein Seebeben und die dadurch entstandene Flutwelle holte sich am Kai stehende Container in die See und es kamen auch Fischer, die gerade draußen waren, darin um.

Es ist nicht zu vergessen, das auf der Ostseite ( starke Dühnung und Strömungen ) der Tongagraben mit 8.882 m, die zweittiefste Stelle der Welt entlang geht.

weiter